Donnerstag, 27. November 2014

Thema " Windkraft" bei VG wieder auf der Tagesordnung




Kneippstadt: Widerstand gegen Windräder


Bad Marienberg. Wie sollen künftig Flächen in der Verbandsgemeinde Bad Marienberg genutzt werden? Darüber gibt es ganz unterschiedliche Meinungen, wie sich in der Sitzung des VG-Rates am Montagabend im voll besetzten Saal der Verwaltung zeigte.

















Von unserer Redakteurin Nadja Hoffmann-Heidrich

Die meisten Zuhörer waren wegen des Themas Windenergie gekommen. Im Frühjahr dieses Jahres hatte die mögliche Ausweisung von Potenzialflächen für Windräder auf der Marienberger Höhe und andernorts ziemlich hohe Wellen geschlagen und einen großen Bürgerprotest ausgelöst. Daraufhin hatte noch der alte Rat vor der Kommunalwahl beschlossen, die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes/Teilbereich Wind vorerst nicht weiter zu verfolgen.
Doch mit der Aufforderung der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald an die Verbandsgemeinde Bad Marienberg, bis zum 31. Dezember eine Stellungnahme zur Aufstellung des neuen Regionalen Raumordnungsplanes abzugeben, ist das Thema Wind auf die Tagesordnung zurückgekehrt. Vor diesem Hintergrund hatte bereits vor wenigen Tagen die Interessengemeinschaft Farbe für Mörlen zu einer Protestaktion aufgerufen. Dabei wurde in der Gemeinde ein Banner aufgestellt mit der Aufschrift „Keine Windräder für Mörlen". Ein solches Transparent hatten Bürger auch vor der Sitzung in der VG-Verwaltung entrollt.
Aufgrund der Vielzahl der Einwände gegen mögliche Potenzialflächen sieht sich die Verwaltungsspitze derzeit nicht in der Lage, eine abschließende Stellungnahme zum Teilbereich Wind abzugeben. „Wir wollen uns nicht über die betroffenen Ortsgemeinden und die Bürger hinwegsetzen", betonte Bürgermeister Jürgen Schmidt. Die VG beantragt daher auf Beschluss des Rates bei der Planungsgemeinschaft eine Verlängerung der Abgabefrist bis Ende März 2015. Insgesamt plädierten die Fraktionen und Schmidt für mehr Sachlichkeit in der Debatte.
Anders als zur Windenergie gab der Rat zu den übrigen Komplexen Stellungnahmen ab. So fordert das Gremium, die Ortsumgehung Kirburg im Zuge des dreispurigen Ausbaus der B 414 in den Raumordnungsplan mit aufzunehmen, ebenso einen Lückenschluss zwischen der L 293 (Umgehung Bad Marienberg) und der L 281 (Nistertalstraße). Außerdem wird ein Radweg als kurze Verbindung zwischen Hachenburg und Bad Marienberg gewünscht. Neu bekräftigt wurde darüber hinaus die Forderung nach einer Aufnahme der Stadt Bad Marienberg in den mittelzentralen Verbund Hachenburg - Westerburg. Bisher ist die Kneippstadt lediglich als Grundzentrum eingestuft.
Wie bei der anschließenden Beratung über die städtebauliche Fortschreibung des Flächennutzungsplanes und der Abwägung der hierzu eingegangenen Stellungnahmen deutlich wurde, gibt es aber auch gegen diese Teilfelder Widerstand. Landwirte und BUND gleichermaßen lehnen insbesondere den Anschluss der Ortsgemeinde Unnau an die Nistertalstraße und die Erweiterung des gemeinsamen Gewerbegebietes Nistertal-Unnau ab. Die Landwirte beklagen, dass ihnen dadurch wichtige Flächen zur Bewirtschaftung und somit zur Existenzsicherung verloren gehen, der Umweltschutzverband sieht die Gefährdung beziehungsweise Zerstörung wichtiger Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen.

RZ am 27. 11 2014 

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